„Müllalarm“ und Pachtvertrag beschäftigen Eigentümer des Schwarzen Leuchtturms
Ganspe. ,, Ein ruhiges Jahr 2009 ist zu Ende, der Turm steht noch u . So begrüßte Vorsitzender Karl-Heinz Hoffmann die 24 Mitglieder des Vereins zur Erhaltung des Technikdenkmals „ Schwarzer Leuchtturm Warlleth“ , die sich zur Jahreshauptversammlung in Ganspe eingefunden hatten.
Dass es so ruhig blieb, war Hoffmanns Jahresbericht zu entnehmen, ist zwei ganz unterschiedlichen
Ursachen geschuldet. Zum einen sorgte der bevorstehende Verkauf der Hegemann-Roland-Werft für Stillstand im Bemühen des Vereins, als Eigentümer des Leuchtturms im Grundbuch eingetragen
zu werden. So lange nicht klar ist, wer die Werft kauft, fehlt dem Verein ein Ansprechpartner. Denn die Voraussetzung für den Grundbucheintrag ist Hoffmann zufolge, dass Eigentümer und Verein einen Pachtvertrag über die Fläche, auf dem der Leuchtturm. steht, abschließen und die Zuwegung
vertraglich regeln. Sobald der neue Eigentümer feststeht, will der Vorsitzende daher das Gespräch mit ihm suchen, denn der Verein plant, einen ordentlichen Fußweg anzulegen, damit der Schwarze
Leuchtturm besser für Besucher erreichbar wird. Hoffmann hofft, dass die Zusammenarbeit
mit den neuen Werfteigentümern genauso gut wird, wie mit der Geschäftsführung von Hegemann und auch seine Bemühungen bald Erfolg haben, von den Gerichten in Brake und Oldenburg bei der Zuweisung von Strafgeldern zu profitieren. In persönlichen Schreiben an die dortigen Staatsanwälte und Richter, die eigenständig darüber entscheiden, welchen gemeinnützigen
Vereinen die von den Gerichten verhängten Strafgelder zu Gute kommen, hatte Hoffmann auf den Verein und seine Arbeit zum Erhalt des Leuchtturms aufmerksam gemacht. ,, Ob wir einen Brocken abgekommen, weiß ich nicht, meinte der Vorsitzende, doch einen Versuch sei es Wert. An anderer Stelle verwies er darauf, dass der Tag kommen werde, an dem der Schwarze Leuchtturm einen neuen Anstrich benötige, und dafür braucht es Mittel. Der zweite Grund, warum der 108 Mitglieder
zählende Verein auf ein ruhiges Jahr 2009 zurückblicken konnte, war der letztlich erfolgreiche Kampf gegen die Hinterlassenschaften ungebetener Partygäste am Warflether Weserstrand. Schon Mitte
Mai fanden sich dort zum ersten Mal mehr als 30 Partygäste ein und sorgten für einen „ Müllalarm“ beim Leuchtturmverein. ,, Wir sind nicht die Polizei vom Warflether Sand u , räumte Hoffmann ein. Doch in der folgenden Zeit hielten die Vereinsmitglieder das Partytreiben am Strand trotzdem
unter verschärfter Beobachtung und sprachen die zumeist jungen Leute gezielt an –
mit Erfolg: Missstände stellten sie in den folgenden Sommermonaten kaum noch fest. Erfolgreich verlief das Jahr für den Leuchtturmverein auch in finanzieller Hinsicht. Dank stabiler Mitgliederzahl, guter Zahlungsmoral und Ausgabendisziplin schloss das Jahr mit einem Plus in der Kasse. Lediglich die Beteiligung an den Arbeitseinsätzen rund um den Leuchtturm ließen Hoffmann zufolge zu Wünschen übrig: Nur wenige und immer die selben Mitglieder würden bei den Arbeitseinsätzen mitmachen, meinte Hoffmann und rief diejenigen auf, sich künftig zu beteiligen, die sich bislang im Hintergrund hielten. Ungeachtet dieser Kritik, zeigte sich die Versammlung mit der Arbeit des Vorstands in den vergangenen drei Jahren sichtlich zufrieden . Nicht nur die Entlastung von
Hoffmann, Margrit Müller (Zweite Vorsitzende), Ute Röver-Behrends (Schriftführer), Marga Lührsen (Kassiererin) und Elfriede Bischoff (Festausschuss) erfolgte einstimmig, sondern auch ihre anschließende Wiederwahl.
Quelle: NWZ 01.04.2010