Nun wirkt der Leuchtturm nackt

Sanierung ist angelaufen – Das Prachtstück stand ursprünglich am anderen Weserufer

Die Vögel zwitschern, die Sonne scheint, ruhig schlagen die Wellen der Weser an den Strand. Von der entfernten Schiffswerft dröhnt monoton ein metallisches schlagen. Unbeeindruckt von dem Szenario steht ein schwarzer Koloss auf dem Warfleher Sand. In der Morgen Sonne bietet seinen Sand gestrahlter Körper einen seltsamen Anblick. Fast nackt sieht er aus, das Denkmal von historischen Wert, dass seit 100 Jahren existiert. Gerade sind Maler damit beschäftigt, ihn für seinen runden Geburtstag der an dem 27. und 28. Juni gefeiert wird, heraus zu putzen. Im Schatten des Stallkolosses geht eine Übergabe über die Bühne, die die Restaurierung weiter sichert. Ein Scheck über 5000 DM, ein Meilenstein in der Geldbeschaffung, überreichten am Montag, morgen Harald Lesch, Vorstandsvorsitzender der VR Stiftung, Hannover, Heiko Wasserthal und Wilhelm Rippen von der Raiffeisenbank Berne-Moorriem auf dem Warfleher Sand, am Fuße des schwarzen Leuchtturms an die Vorstandsmitglieder Hans Röver und Marga Lürssen. Möglich geworden ist die Restaurierung des schwarzen Leuchtturms durch den Einsatz seiner Fans, des Vereins zu Erhaltung „schwarzer Leuchtturm“. Engagiert bemühte sich der Vorstand, besonders Vorsitzender Hans Röver, die mehr als 20.000 DM für sein neues Kleid aufzubringen. Es sei das erste Mal, so Harald Lesch dass die VR Stiftung der Volks und Raiffeisenbanken, die Sanierung eines Leuchtturms unterstützt. Das Kuratorium der Stiftung, die aus Erträgen aus dem Gewinnssparen gespeist wird, stellt für gemeinnützige und kulturelle Zwecke Mittel bereit. Damit übernehmen die Genossenschaftsbanken Verantwortung im sozialen und kulturellen Bereich, erklärte Lesch. Zur Geschichte des Industriedenkmals: Der schwarze Leuchtturm wurde 1898 in Farge, wo jetzt das Hotel Meyer steht, als Oberfeuer errichtet. Von Land her war er über eine 40 m lange Brücke zu erreichen. Sein Gasfeuer aus Fettgas erstrahlte das erste Mal am 31. August 1898 als Wegweiser für die Schiffe. Der Ingenieur Tillman hatte den Turm entworfen und konstruiert der 1925 verändert und auf elektrisches Licht umgestellt wurde. Der Ausbau der Weser auf 9 m erforderte 1954 die Umsetzung des Turmes von Frage nach Warfleht. 1985 hatte der schwarze Riese seinen Dienst getan, sein Licht wurde abgeschaltet. In Vergessenheit gerät der schwarze Leuchtturm deshalb noch lange nicht. Ein Verein zu seiner Erhaltung gründete sich 1988. Er machte sich zur Aufgabe den Leuchtturm durch ehrenamtlichen Einsatz zu erhalten. Das Kulturgut schwarzer Leuchtturm stellte die Bezirksregierung unter Schutz.

Quelle: NWZ