INTERESSENSGEGENSÄTZE ZWISCHEN DEM BÜRGERMEISTER UND HANS RÖVER (FDP) TRATEN ERNEUT ZU TAGE. AUßERDEM GING ES IM FACHAUSSCHUSS UM DIE ATTRAKTIVIERUNG DES ORTSKERNS.
Bürgermeister Bernd Bremermann wollte eigentlich keine Aggression in den Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Wirtschaft tragen: „Ich bin gut drauf“, sagte er in anderem Zusammenhang. Ganz zuletzt schnitt er aber das sensible Thema „Warflether Sand“ an. Wie berichtet, hatte die Hegemann-Werft das Grundstück gekauft und aus haftungsrechtlichen Gründen eingezäunt. Das hatte heftige Kritik insbesondere von Anwohnern und Freunden des Naherholungsgebiets zur Folge.
„Ich habe den Eindruck, dass es weniger um die Sache geht als darum, jemanden auszugucken, dem man vors Schienbein tritt.“ Nach einem polemischen Schlenker gegen seine Widersacher und die Presse warnte er die Liberalen und die Grünen davor, die für diesen Donnerstag um 19.30 Uhr in der Gaststätte Bischoff geplante Informationsveranstaltung durchzuziehen. Weil „die Wellen dabei hochschlagen“, könne ein Kompromiss gefährdet werden, den er mit der Werksleitung ausgehandelt habe: Das Gelände solle über Tore begehbar bleiben; der Schlüssel könne beim Pförtner abgeholt werden; Schule und Leuchtturmverein bekommen einen eigenen. Bremermann stellte in Aussicht, dass die Gemeinde eine Versicherung abschließen könne, durch die die Werft von der Haftung befreit werde. Dann sei die Firma bereit, die Tore offen zu lassen.
Ratsherr Hans Röver (FDP), Ehrenvorsitzender des Leuchtturmvereins, der sich auf dem Warflether Sand engagiert, war nicht sonderlich beruhigt. „Das ist wie in der DDR: Wenn man da lang geht, kommt einem ein Mann mit zwei Hunden entgegen.“ Die Veranstaltung werde auf jeden Fall stattfinden. Mit oder ohne Beteiligung des Bürgermeisters.
Weniger konfliktträchtig war eine Diskussion über ein anderes Gelände in Berne. Das ist aber auch nur 400 Quadratmeter groß und liegt dem Breithof gegenüber auf der anderen Seite der Langen Straße. Planer Johann Bonerschlug wahlweise eine tor- und eine würfelförmige Bebauung vor, in die Schaukästen für die Zinnfigurenausstellung integriert werden. Auch die hinter dem dreieckigen Gelände fließende Berne soll in die Gestaltung einbezogen werden.
Quelle: NWZ