„Echt cool! Das ist eine tolle Aussicht. Ich konnte alles sehen, zwei Fähren und viele Häuser.“ Nico ist ganz begeistert. Leon meinte sogar, hoch oben vom Warflether Leuchtturm aus sein altes Zuhause erkennen zu können. Saskia blieb angesichts der Höhe lieber am Boden, und Luca war eigentlich nur dabei, weil er auf leckeres Brausepulver hoffte, wie er grinsend gestand.
Die vier Kinder gehörten zu den 19 Teilnehmern des Berner Ferienspaßes, zu dem der Schwarze Leuchtturmverein und die Warflether Feuerwehr eingeladen hatten. Gut abgesichert durften die Jungen und Mädchen dabei das geschützte Industriedenkmal erklimmen – sofern sie sich trauten. Denn die Höhe von 18 Metern verlangte Mut und Schwindelfreiheit für den Aufstieg. Am Boden wurde derweil mit Spielen und Snacks für Unterhaltung gesorgt.
Leider musste für den Ferienspaß erst noch aufgeräumt werden: Die Hinterlassenschaften rücksichtsloser Strandbesucher waren einmal mehr ein Ärgernis und eine Gefahr. „Barfußlaufen sollte man am Warflether Sand lieber nicht. Jede Menge Müll wird nach illegalen Grillpartys zurückgelassen. Und besonders hier am Leuchtturm werden auch noch die mitgebrachten Glasflaschen zerschlagen“, hatte Feuerwehrmitglied Herbert Meyer kein Verständnis für derartiges Handeln.
Und: Wer womöglich angetrunken und verbotenerweise versucht, den Leuchtturm zu erklimmen, bringe sich in Lebensgefahr, ist Leuchtturmvereinsvorstandsmitglied Ralf Jürgens besonders verärgert.
Bei Regenwetter hätte auch der Ferienspaß abgesagt werden müssen, weil die Stufen der Leiter dann rutschig sind. Aber die Leiter war nach dem Regen gut abgetrocknet, so die stellvertretende Vorsitzende Ute Röver, deren Vater den Leuchtturmverein, der im kommenden Jahr sein 30-jähriges Bestehen feiert, gegründet hatte. Also gurtete Herbert Meyer die Ferienspaßkinder am Boden an und Heinz Onken auf halber Höhe und Andreas Maguna ganz oben sicherten die mutigen Kletterer ab.
Pascal machte der Aufstieg so viel Spaß, dass er ihn unbedingt wiederholen musste. Für ihn und seine Schwester Jasmin sei es der beste Ferienspaß gewesen, beteuerte der Schüler, bevor die nächste Klettertour in Angriff genommen wurde.
Quer durch den „Dschungel“ des Warflether Sands ging es zum Feuerwehrhaus, wo der Ferienspaß mit einem leckeren Eis endete.
Die Veranstalter hoffen, dass die Kinder durch die Aktion für das Müllproblem in dem Landschaftsschutzgebiet sensibilisiert werden konnten und ihnen die Gefahren eines unerlaubten Aufstiegs bewusst gemacht werden konnten.