WARFLETH Ganz schön windig war es oben. Aber die Aussicht vom schwarzen Leuchtturm am Warflether Sand hat allen Ferienspaßkindern sehr gut gefallen. Der Leuchtturmverein und die Warflether Feuerwehr hatten die Kinder eingeladen, das 18 Meter hohe Industriedenkmal zu erklimmen.
Dabei war zunächst gar nicht sicher, ob die Aktion überhaupt wie geplant stattfinden konnte. Denn nach wochenlanger Trockenheit musste es ausgerechnet in dem Moment zu regnen anfangen, als die elf Jungen und Mädchen – acht Teilnehmer waren auch nach einiger Wartezeit nicht gekommen – auf dem Fußmarsch an den Strand waren. „Ich habe schon überlegt, was wir alternativ machen könnten“, berichtete Ute Röver, 2. Vorsitzende des Leuchtturmvereins. Die Aktion aber trotz des Schauers, der sich zum Glück nur als kurze Erfrischung erweisen sollte, nicht abzublasen, erwies sich als richtige Entscheidung.
Paul war der erste, der gut verknotet von Feuerwehrmitglied Herbert Meyerden Aufstieg in 18 Meter Höhe wagte. Oben auf der Plattform sicherten Heinz Onken und Karl-Frank Reschke das Seil. Schwindelig war dem jungen Turmkletterer, der ganz begeistert von dem Weitblick über Strand und Baumwipfel war, nicht. Auch Liv nicht. Schließlich war sie schon auf viel Höherem, wie die Schülerin berichtete.
Unten am Boden wurde sich derweil die Zeit mit allerlei Spielen und Fragen rund um den Leuchtturm, der in diesem Jahr seinen 120. Geburtstag feiert, vertrieben. „Ohne uns wüssten viele gar nicht, dass es diesen Turm gibt“, begründet Ute Röver den Hintergrund der Ferienspaßaktion.
Eine Premiere war es dieses Mal auch für den stellvertretenden Ortsbrandmeister Jens Tychsen, der die Aktion begleitete. Nach mehr als zwei Jahrzehnten in Berne stand er das erste Mal am Turm.
Die Urkunde, die es als Belohnung für den Aufstieg gab, wird die Ferienspaßkinder sicher noch lange an dieses Erlebnis erinnern. Mit einem Eis am Feuerwehrhaus klang der spannende Nachmittag schließlich aus.
Absolut kein Verständnis hatten die Leuchtturmfreunde allerdings mal wieder für all den Unrat, der von Badenden oder nach unerlaubten Lagerfeuern in dem Landschaftsschutzgebiet zurückgelassen wird. Schließlich kann doch jeder die Dinge, die er dorthin schleppt, auch wieder mit nach Hause nehmen. Direkt unter dem Leuchtturm ärgerten sich die Vereinsmitglieder besonders über die dort abgelegten Reste einer Campingausrüstung und Müllsäcke.
Quelle: NWZ